Wilfried Rosendahl im Interview mit der Zeitung „Die Welt“
MANNHEIM Die Zeitung „Die Welt“ hat ein Interview mit Wilfried Rosendahl, Kurator an den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim und Höhlenforscher, geführt. Hier auszugsweise einige Fragen und Antworten.
Die Welt: Herr Rosendahl, ist der Besuch von Höhlen in Mode?
Wilfried Rosendahl: Es gibt einen Drang nach Naturtourismus, nach dem Kick der Exotik. Wir verstehen ja und freuen uns darüber, dass Höhlen besondere geotouristische Anziehungspunkte sind. Aber solch einen Massenandrang, wie wir ihn seit einiger Zeit verzeichnen, den hat es noch nicht gegeben. Mit den 52 Schauhöhlen in Deutschland hoffen wir, dem gerecht zu werden. Es gibt sogar Abenteuerführungen, etwa an der Heinrichshöhle im Sauerland wird das gemacht.
Sie freuen sich also über den Zuspruch?
Rosendahl: Über das grundsätzliche Interesse am Höhlenthema ja, aber nicht darüber, dass es viele Leute gibt, die mit sonntäglicher Ausrüstung glauben, in „wilde“ Höhlen gehen zu müssen. Das möchten wir eigentlich nicht, weil die dann unter Umständen von der Höhlenrettung für viel Geld gerettet werden müssen. Außerdem verändert jeder Zutritt in eine Höhle etwas. Selbst wenn wir vorsichtig sind, ein Fußabdruck im Lehm ist ein Fußabdruck im Lehm, und es kommt kein Regen, der ihn wieder wegwischt. Man muss da sehr behutsam und erfahren sein. Deswegen ist für uns, den Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V., der Höhlenschutz eine sehr wichtige Angelegenheit. Höhlen sind mit die herausragendsten Geotope, die wir in Deutschland haben, und müssen geschützt werden. Wenn man über Höhlenfaszination redet, muss man immer daran denken, dass man einen Raum betritt, der sehr sensibel ist. Und dass man das nur machen sollte, wenn man organisiert und begleitet ist.
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http://www.welt.de/wissenschaft/article2591541/Hoehlen-sind-sehr-sensible-Raeume.html