Kahlensteiner Höhlenverein 25 Jahre alt
BAD ÜBERKINGEN (ra) Neueste Forschungsergebnisse aus der Laierhöhle bei Weiler wird der Kahlensteiner Höhlenverein am kommenden Samstag um 20 Uhr in der Autalhalle in Bad Überkingen in einem Festvortrag vorstellen. Anlass ist das 25-jährige Bestehen des karstkundlichen Vereins.
Sie ist mit knapp 130 Metern vermessener Tiefe derzeit die tiefste Höhle der Schwäbischen Alb und nach Meinung von Wissenschaftlern momentan in unserer Region eines der geologisch interessantesten Karstobjekte. Die Laierhöhle bei Weiler wurde im Juni 1996 beim Bau eines Wohnhauses entdeckt und ist seither das Hauptforschungsobjekt des mittlerweile 58 Mitglieder zählenden Kahlensteiner Höhlenvereins. Die Ausmaße dieser Höhle mit einer bislang vermessenen Gesamtlänge von 2331 Metern sind so groß, dass der Verein wohl auch in den nächsten 25 Jahren genug in der Laierhöhle zu forschen hat.
Doch zunächst soll einmal gefeiert werden, denn die karstkundliche Vereinigung, übrigens die größte im Kreis Göppingen, wird 25 Jahre alt. 16 Mitglieder der ehemaligen Arbeitsgemeinschaft der Höhlenfreunde Kahlenstein aus Geislingen hatten nach deren Auflösung im November 1980 den heutigen Kahlensteiner Höhlenverein Bad Überkingen gegründet. Vorsitzender war schon damals Dieter Domke. Über den Vereinszweck, so erinnert sich Domke, war man sich schnell klar. „Es sollten in erster Linie die bereits vom Vorgängerverein in den 70er-Jahren begonnenen Forschungsarbeiten in der Kahlensteinhöhle fortgesetzt werden“. Umfangreiche Funde aus verschiedenen Kulturepochen und die Entdeckung weiterer kleinerer Seitengänge wurden schließlich zusammen mit einem neuen Höhlenplan in einem Heft mit dem Titel – Die Höhlen am Kahlenstein dokumentiert. Doch die „Kahlensteiner“ forschen nicht nur auf der Alb, Expeditionen in die klassischen Karstgebiete führen sie immer wieder nach Slowenien, Österreich oder auch nach Frankreich. „Trotz der fantastischen Eindrücke aus diesen Karstgebieten blieben wir dem Untergrund der Schwäbischen Alb treu“, lacht Dieter Domke.
Verschiedene Höhlen der näheren Umgebung wurden neu bearbeitet und vermessen. Hierbei konnten dann auch einige neue Karstobjekte aufgenommen und an das Höhlenkataster Schwäbische Alb in Laichingen gemeldet werden. Doch mit der Entdeckung und Erforschung der Laierhöhle bei Weiler begann für den Verein ein neuer Abschnitt. „In unendlich vielen Forschungs- und Vermessungstouren, die in den tagfernsten Höhlenteilen immer beschwerlicher und schwieriger werden, wurden jetzt aktuell 2331 Meter Gesamtganglänge bei einer Gesamttiefe von minus 126 Metern dokumentiert und vermessen“, freut sich Dieter Domke. Somit sei aus einem zunächst unscheinbaren Schachteinbruch am Rande einer Baugrube inzwischen die tiefste Höhle der Alb entstanden, fügt er an.
Am kommenden Wochenende werden die Vereinsmitglieder in einem Jubiläumsprogramm über ihre Vereinsgeschichte und Tätigkeiten informieren. Unter anderem wird es eine Ausstellung in der Autalhalle geben (wir berichten noch) sowie Exkursionen und Wanderungen. Im Festvortrag am Samstagabend, 22. Oktober, um 20 Uhr (Eintritt frei) wird die Laierhöhle vorgestellt. Weitere Info über den Verein auch www.kahlenstein.de