Vortragsprogramm des Höhlen- und Heimatvereins Laichingen im Winter 2012/2013
Laichingen. Die Veranstaltungen finden im Rasthaus Tiefenhöhle statt. Beginn jeweils 20 Uhr. 07. Februar 2013
Der Albtrauf – Natur und Kultur zwischen Ries und Randen
REINER ENKELMANN, Filderstadt
Reiner Enkelmann entführt die Besucher auf einen landeskundlichen Streifzug entlang des gesamten Albtraufs zwischen der Harburg am Riesrand und der Küssaburg am Hochrhein. Wunderschöne Aufnahmen und fundierte Informationen wecken Lust und Neugier auf diese abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb. Seine Ausführungen reichen von der Geologie über die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte bis hin zur üppigen Flora der Alb. Der Vortrag möchte dazu anregen, den Steilabfall der Schwäbischen Alb immer wieder und zu allen Jahreszeiten aufzusuchen, um dabei zu erleben, was diese einzigartige Landschaft für alle Sinne bereithält.
07. März 2013
Markierungsversuche im Karst: Die unterirdische Blau wird gefärbt.
WOLFGANG UFRECHT, JÜRGEN BOHNERT, UWE KRÜGER & ANDREAS KÜCHA
Markierungsversuche oder Tracertests gehören zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden in der angewandten Karstforschung. Der Grundgedanke der Markierung unterirdischer Wässer geht weit zurück. Für das Blautopf-Einzugsgebiet hat schon der Laichinger Pfarrer Mayer im Jahre 1681 solche Versuche erwähnt. Heute wird die Markierungstechnik mit einer Vielzahl verschiedener Markierungsstoffe zu den unterschiedlichsten Fragestellungen ausgeführt. Obwohl im Einzugsgebiet des Blautopfs die grundlegenden karsthydrogeologischen Verhältnisse durch zwischenzeitlich mehr als 60 Versuche geklärt sind, haben vier neue Versuche mit Eingaben in Laichingen und Zainingen sowie innerhalb der Hessenhauhöhle und des Blauhöhlensystems wieder neue Erkenntnisse für die Speläologie und die Karsthydrogeologie in diesem Raum erbracht. Die Versuche wurden in bewährter Zusammenarbeit von Höhlenforschern der Arge Blaukarst und Arge Blautopf mit Geowissenschaftlern der Universität Karlsruhe ausgeführt.
Im Vortrag sollen zunächst allgemein die Grundzüge der Markierungstechnik aufgezeigt werden. Im zweiten Teil wird mit Filmsequenzen die Markierung der unterirdischen Nordblau und Urblau in der Hessenhauhöhle und im Blauhöhlensystem vorgestellt und kommentiert.
18. April 2013
Der Heidengraben – eine fast noch unentdeckte Keltenstadt im Acker
ACHIM LEHMKUHL
Der Heidengraben ist das größte keltische Oppidum auf dem europäischen Festland. Die Überreste dieser 1660 Hektar großen Siedlungsanlage werden heute aber meist nur noch als Wälle und Gräben wahrgenommen. Achim Lehmkuhl betreut als ehrenamtlich Beauftragter der Denkmalpflege den Heidengraben und fällt den Wanderern dort vorrangig als „Ackerläufer“ auf, wenn er bei der Rettung von keltischen Hinterlassenschaften systematisch über die umgepflügten Felder zieht. Er berichtet nicht nur über seine Entdeckungen, sondern nimmt Sie mit in die Welt der Kelten vor über 2.000 Jahren und zeigt, dass scheinbar unbedeutende Funde wie Tonscherben keine trockene Materie sein müssen. Viele Puzzlesteine lassen sich zusammenfügen zu einem komplexen Bild der damaligen Lebensverhältnisse und erzählen von der Bedeutung des Oppidums Heidengraben als Handelsplatz der Spätlatène-Zeit, nicht abgelegen auf der Schwäbischen Alb, sondern mittendrin in Europa.
22. Februar 2013
Hauptversammlung des Höhlen- und Heimatvereins Laichingen e.V.