Fossilien in ganz neuem Licht
HOLZMADEN. Das Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden – eine der bedeutendsten Fossiliensammlungen der Welt – präsentiert sich wörtlich in neuem Licht.
Ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept mit LED-Technik lässt die prächtigen Ausstellungsstücke jetzt viel eindrucksvoller wirken als bisher. So wurde von Raum- auf Objektbeleuchtung umgestellt, wodurch die versteinerten Seelilienkolonien, Flugsaurier und Krokodile, die von Natur aus wenig in die Tiefe gehen, viel plastischer wirken. Wo Fossilien und Modelle von Glas geschützt werden, sind die LED-Leisten hinter den Scheiben montiert, sodass jetzt nichts mehr reflektiert. Darüber hinaus bringt die neue Lichttechnik mehr Ruhe und Struktur in die Ausstellungsräume, berichtet die GEISLINGER ZEITUNG.
Plastischer wird die Welt der Fossilien in Deutschlands größtem privaten Naturkundemuseum aber auch durch eine inhaltliche Modernisierung. So gesellen sich beispielsweise immer mehr originalgetreue Modelle zu den Versteinerungen. „Damit wollen wir die Ausstellung lebendiger machen und den Besuchern veranschaulichen, wie die Tiere zu Lebzeiten ausgesehen haben“, informiert Museumsleiter Rolf Bernhard Hauff. Wer vor der Vitrine mit den Urzeit-Krokodilen stehen bleibt, kann jetzt nicht mehr nur die Schieferplatten mit den versteinerten Überresten des Steneosaurus bollensis betrachten. Besucher finden dort auch ein Krokodilsmodell, das aussieht wie echt – mit akribisch ausgeformten Schuppen, spitzen Zähnchen und einem realistischen Farbverlauf.
Ganz neu eingerichtet hat das Museum eine Flugsaurier-Vitrine. Anschaulich wird die Lebensweise der Urtiere dort vor allem durch die ergänzenden Modelle von vier ausgewachsenen Flugsauriern, drei Jungtieren und einem Schwarm kleiner Fische. Nach dem neuen didaktischen Konzept ist auch ein Schaukasten mit Urzeit-Tintenfischen entstanden. Anhand der Kombination von Versteinerungen und dazu passenden Modellen zeigt das Diorama spezielle Einzelszenen wie Balz, Kopulation und Futterjagd der Belemniten. „Wir wollen künftig eher Einzelschicksale und die Lebensweise der Tiere darstellen“, beschreibt der Museumsleiter. „Das ist für die Besucher viel attraktiver“. Beispielsweise in der modernisierten Ammoniten-Vitrine. Zu sehen ist da unter anderem eines der Schalentiere, dessen Wohnkammer einen Fisch beherbergt.
Info Urwelt-Museum Hauff, Holzmaden; Telefon: (07023) 28 73;
www.urweltmuseum.de
www.geislinger-zeitung.de