30 Höhlenführer gemeinsam geschult
VELBURG Die Interessengemeinschaft Nordbayerischer Schauhöhlen, zu der die Binghöhle Streitberg, die Sophienhöhle bei Burg Rabenstein, die Teufelshöhle Pottenstein, die Maximiliansgrotte Krottensee und die König-Otto-Höhle Velburg gehören, hat ihre knapp 30 Höhlenführer an der Schüttersmühle geschult. Das meldet die Mittelbayerische am Freitag.
Bei der Schulung, so heißt es in dem Bericht, referierten Fachleute aus der Höhlenforschung und des Fledermausschutzes. Sie vermittelten den Teilnehmern ein Grundwissen zu den Themen Höhlenentstehung, Alter der Tropfsteine, die Fledermaus als Überwinterungsgast und die Spuren des vorgeschichtlichen Menschen in den Höhlen. Eine derart betriebsübergreifende Schulungsmaßnahme von Höhlenführern sei laut Dieter Preu von der Interessengemeinschaft ein Novum in Deutschland. Preu wird in in dem Pressebericht mit folgenden Worten zitiert: „Wir wollen aus unseren Höhlenführern keine Fachwissenschaftler machen, wir wollen sie vielmehr in die Lage versetzen, auf Fragen unserer fast 300.000 Schauhöhlenbesucher fachlich richtige Antworten geben zu können. Der Höhlenbesuch muss durch gute Präsentation durch den Höhlenführer einen höheren Erlebniswert bekommen.“ Unter einem gemeinsamen Logo „Erlebniswelt Jurahöhlen“ werde die Interessengemeinschaft auch werblich auftreten und für den Saisonstart im April sei ein „Reisepass durch die Unterwelt“ geplant.
Die Höhlenführer verfolgten laut Mittelbayerische mit großem Interesse die Fachreferate, zu denen die Interessengemeinschaft Referenten von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz der Uni Erlangen und der Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken gewinnen konnte. Auch zu der heiklen Frage, „wie verhalte ich mich dem Gast gegenüber richtig?“, hätten die Teilnehmer hilfreiche Hinweise erhalten. In einer Diskussionsrunde berichteten die Höhlenführer von Problemen, die speziell mit Schulklassen oder angetrunkenen Teilnehmern von Busreisegruppen aufgetreten sind.
Die gemeinsame Schulung der Höhlenführer ist laut Zeitungsbericht eine der ersten geplanten Maßnahmen der Interessengemeinschaft zur Steigerung der Attraktivität der Nordbayerischen Schauhöhlen. Dieter Preu im wörtlichen Zitat: „Wir müssen unseren Besuchern die Faszination der Welt untertage nahe bringen. In dieser Faszination liegt der Erlebniswert des Höhlenbesuchs und den müssen wir steigern, um wieder einen Anstieg der Besucherzahlen zu erreichen. Die Nordbayerischen Schauhöhlen gehören zu den schönsten in Deutschland, wir müssen uns nicht verstecken.“