Höhlenluft kann Asthma heilen
ENNEPETAL Für Atemkranke ist sie ein Ort der Befreiung: die Kluterthöhle am Nordrand des Sauerlands. Über 500 Asthmatiker, Allergiker und Raucher kommen jährlich in die größte deutsche Höhle mit Heilwirkung. Hier gelingt nach Angaben der Ärzte oft, was mit Hilfe von Medikamenten nicht erreicht wird: starke Atembeschwerden zu lindern, berichten die Nachrichtenagentur AP.
Nur ein einziger schmaler Gang führt zur Therapiestation in zehn Metern Tiefe. Die Patienten haben es sich in Liegestühlen bequem gemacht, lesen oder machen ein Nickerchen. Alle tragen dicke Pullis und sind in ihre Schlafsäcke gekrochen, denn es ist empfindlich kühl. „Die Gefahr, sich zu erkälten, ist aber sehr gering, weil hier unten kein Wind geht“, sagt Karl-Ernst Dieckmann, der sich als Kurarzt um die Höhlen-Patienten kümmert.
Das Geheimnis liegt in der Luft: Inmitten des Kalkfelsens gibt es so gut wie keinen Staub, keine Pollen oder Pilzsporen. „Auch die konstant niedrigen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit sind wichtig“, erklärt Dieckmann. „Beides wirkt antiallergisch, entzündungshemmend und krampflösend.“ Viele, die von Asthma, chronischer Bronchitis, allergischen Nebenhöhlenentzündungen oder Heuschnupfen geplagt werden, können nach einer drei- bis vierwöchigen Höhlenkur freier durchatmen, heißt es in der AP-Meldung. Dem Kurarzt zufolge kehren mehr als 80 Prozent geheilt oder mit deutlich gelinderten Beschwerden nach Hause zurück. Bei Kindern mit Allergien oder Neurodermitis seien die Heilungschancen noch besser.
Dass saubere Höhlenluft selbst chronische Beschwerden vertreiben kann, wurde laut AP-Meldung eher zufällig entdeckt: Einem asthmakranker Anwohner, der hier während der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs Zuflucht gesucht hatte, ging es plötzlich viel besser. Heute fahren Patienten viele hundert Kilometer weit, um von der natürlich Heilkraft der Kluterthöhle zu profitieren.
Inzwischen werden die Höhlen-Kuren in Ennepetal und elf weiteren Orten in Deutschland von den meisten Krankenkassen übernommen. Entwöhnungskurse für Raucher müssen dagegen selbst bezahlt werden. Obwohl die Patientenzahlen steigen, ist die Höhlentherapie immer noch kaum bekannt: „Naturheilkundliche Verfahren wie dieses haben es schwer in Deutschland“, klagt Kurarzt Dieckmann. „Alle Behandlungen, die ohne Chemie auskommen, werden immer noch kritisch beäugt. Trotz dieser Erfolge.“
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Man hört so oft „Da die genaue Ursache für das Asthma bronchiale noch unbekannt ist, ist es bis heute nicht möglich, Asthma zu heilen.“
Andererseits steigt die Anzahl der Erkrankungen ständig seit etwa Mitte des vergangenen Jahrhunderts, d. h. seit der Einführung der modernen Medikamente mit dem eingeschränkten Ziel der Behandlung der angeblich nicht durch falsche Atmung verursachten Schädigung der Lungenatemwege.
Weiterhin müssen Asthmatiker immer noch mit dem Konservatismus heutiger Mediziner leben bezüglich der Einatmung gegen Widerstand, die fast widersprüchlich oder paradoxerweise tatsächlich die Belüftung der Lunge fördert und keineswegs behindert. Sprichwörtlich will der Engländer eine „stiff upper lip“ bewahren, um sich zusammenzureißen. Dadurch wird beim Atmungsgesunden die den Widerstand erhöhende Nasenatmung ins Spiel gebracht.
Die Rettung aus dieser einmaligen Situation in der Medizin könnte durch das Anwenden der Geräte zum „inspiratorischen Muskeltraining“ (siehe Forschung durch Frau Prof. Alison McConnell in England und viele Andere) kommen. Vordergründig werden die sowieso trainierte Einatmungsmuskeln gestärkt, aber wahrscheinlicher liegen der wissenschaftlich belegten Heilwirkung beim Asthma die richtige Koordinierung des Brustkorbes und die Überwindung der dynamischen Hyperventilation zugrunde.
Durch Googlen auf Videos mit „inspiratory muscle training“ sieht man die Nasenatmung und die Bauchatmung. Die Ergebnisse müssen imponieren.
Die Geräte haben als wesentliches Merkmal eine für das Muskelkrafttraining gedachte Meßskala. Zum Glück lässt sich die Wirkung aber genau so gut erzielen ohne Gerät, wenn man die Drossel mit einem zwischen den Lippen gehaltenen Finger
definiert. Die Wirkung ist sogar effektiver als mit einem Gerät, da man
den Spalt z. B. gegen Ende einer Einatmung jeweils bewusst verkleinern kann, so
dass die Bauchatmung besser „hochgeschaukelt“ und das Lungenvolumen mit
der Zeit vergrößert werden kann. Dann wird ein reell und nicht nur in der Pharmawelt existierendes Hauptmerkmal des Asthmas nämlich die Kurzatmigkeit überwunden. Der als Leidender und nicht als leicht manipulierbare Geldquelle verstandene Kranke kann langsam und wirkungsvoll und nicht nur kurz einatmen. Als Trainingschema wird bei einem Gerätehersteller zweimal täglich für jeweils 15 Minuten vorgeschlagen. RF
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