Fast 37 000 Besucher schauen sich 2003 die Tiefenhöhle an
LAICHINGEN Knapp 37 000 Besucher waren im vergangenen Jahr in die Laichinger Tiefenhöhle hinabgestiegen. Damit zeigte sich nach einigen Jahren des Besucherrückgangs wieder eine deutliche Tendenz nach oben, was die Mitglieder des Höhlen- und Heimatvereins bei ihrer Jahresversammlung erfreut zur Kenntnis nahmen.
Eine mit Legoland Günzburg vorgenommene Werbekampagne brachte der Tiefenhöhle nur 30 zusätzliche Besucher, das große Interesse für die Höhle sei vorwiegend auf den sehr heißen Sommer und eine positive Presse zurückzuführen. Dagegen wurde beim Weberei- und Heimatmuseum ein Besucherrückgang festgestellt. Vorsitzender Rolf Riek dazu: „Ohne Werbung mit einer Sonderausstellung gehen die Besucher nicht in ein heimatkundliches Museum.“
Interessant gestaltete sich das vergangene Jahr der Forschungsabteilung, wie Michael Mangold berichtete. So kam die Abteilung ganz unerwartet zu einem Einsatz in der Laichinger Heinrich-Kahn-Straße, als dort bei Straßenbauarbeiten zwei Schächte entdeckt worden sind. Zwischenzeitlich installierte man dort eine Drucksonde in knapp 100 Metern Tiefe, die über Häufigkeit und Höhe von Hochwasser Auskunft gibt und die Schächte wurden vermessen.
Eine großartige Entdeckung machte die Forschungsabteilung während eines Arbeitseinsatzes in Österreich in der Steiermark. Forschungen in der „Holden Höhle“ im westlichen „Toten Gebirge“ wurden fortgesetzt und dabei der „Halwalla“, der wahrscheinlich größte Hohlraum des „Toten Gebirges“, entdeckt.
Auf großes Interesse bei Wissenschaftlern, Berufsgeologen und „Hobby-Höhlenforschern“ stieß das im Vierjahresrhythmus stattfindende Symposium. Unter Wolfgang Ufrechts Federführung nahmen rund 120 Personen teil. Dabei kristallisierte sich ein neues Forschungsthema heraus, dem sich Geowissenschaftler und Höhlenforscher, im Synergieeffekt, widmen wollen: Die Erkundung der Felssohle in der Blaubeurer Talschlinge und eine Rekonstruktion der Flussgeschichte der Urdonau im heutigen Blautal. Dazu sollen Luft- und Satellitenbilder und Kluftmessungen an Felsen ausgewertet werden.
Mit dem gut besuchten Jahr 2003 hat sich auch die Kasse des Vereins, der in den vergangenen Jahren mit dem Umbau des Höhlenrasthauses und dem Bau des Höhlenmuseums große Summen stemmte, wieder etwas erholen können. Riek: „Unsere Investitionen haben sich gelohnt und sind eine erträgliche Belastung.“
Die Versammlung wählte den bisherigen Vorstand auf weitere zwei Jahre wieder, für die scheidende Beate Frank wurde Walter Bühle neu in den Ausschuss gewählt. Der Abend endete mit einer bunten Bilderschau.
Aus Schwäbischer Zeitung; 8. März 2004